KleineWege®-Geschichten
Alle Menschen kommen mit einer eigenen Geschichte zu uns. Mit ihren Erfahrungen, Interessen und Problemen. Diese Lebensgeschichten tragen den Förderprozess.
Bald können Sie weitere Geschichten lesen.
Felix
Als Felix und seine Eltern das erste Mal in unser Autismuszentrum kamen, nahm Felix zu uns Kontakt auf, indem er auf dem Fußboden liegend unsere Schuhe betrachtete. Er öffnete die Schuhbänder und freute sich später, als er die „Hausschuhsammlung“ im Flur entdeckte. In Windeseile ordnete er die Schuhe in einer Reihe und wechselte immer wieder einzelne Schuhe aus.
Die Eltern erzählten vom Lebensalltag mit ihrem Kind und davon, dass Felix einen großen Teil des Tages damit verbringt, nach für ihn wichtigen Schuhen zu suchen, sie zu betrachten und aufzureihen. Die Eltern fragten, wie Felix lernen kann, wenn er doch nur Schuhe betrachtet? Kann Felix lernen, andere Menschen zu bemerken? Kann er lernen, gemeinsam mit ihnen etwas zu tun?
Mit Felix und seinen Eltern begannen wir, kleine Wege in der Entwicklungsförderung zu gehen, indem wir sein besonderes Interesse für Schuhe aufgriffen. Daraus entwickelte sich ein Baustein unseres Konzeptes KleineWege® – Das Konzept zum Aufbau von Handlungsmotivation (KAHM).
Felix ist 4 Jahre und geht in den Kindergarten.


Glöckchen
Glöckchen mag Knöpfe. Knöpfe in allen Varianten und Beschaffenheiten. Sie liebt es, sie zu ordnen, Bilder zu legen und sich kleine Geschichten zu ihnen auszudenken. Diese Leidenschaft teilt sie mit ihrer Oma.
Die Eltern sorgen sich. Wird Glöckchen das Lernen lernen? Kann sie lernen, gemeisam mit Kindern zu handeln? Wird sie eine Grundschule besuchen können? Mit Glöckchen, ihren Eltern und dem Kindergarten beginnen wir, sie auf die Schule vorzubereiten indem wir ihr besonderes Interesse an Knöpfen aufgreifen.
Glöckchen ist 5 Jahre und geht in den Kindergarten.
Ole
Ole ist ein Junge, der seinen Namen nicht mag. Er heißt Ole Husch. Wird er nach seinem Namen gefragt, antwortet er immer: „Ich bin Ole. Ole Husch. Geschüttelt Schuh. Schön, Sie kennenzuleren.“
Ole kocht und backt gern. Buchstaben und spannende Worte sind seine Leidenschaft. Er ist gern allein. Wichtig ist ihm, die Menschen um sich zu verstehen. Die Kinder in seiner Klasse, seine Mama Astrid und seinen Papa.
Die Eltern sind besorgt, weil Ole sich immer mehr zurückzieht. Im Kontakt mit anderen Kindern ist er still oder er redet „ohne Punkt und Komma“. Hören die Kinder nicht zu, reagiert er mit Ungeduld und Wut.
Ole ist 8 Jahre alt und besucht die Grundschule.
